150 Jahre Semmeringbahn

Am 10. Oktober 2004 fand die wohl aufwendigste Veranstaltung zum Jubiläum der 150 Jahre alten Ghega Bahn statt.

Ganze vier Sonderzüge mit insgesamt 7 Dampflokomotiven waren an diesem Tag im Einsatz.

Das Wetter war wieder schlecht.

Um der historischen Bedeutung des Jubiläums gerecht zu werden, hab ich zur Einleitung diesmal auch historische Darstellungen gewählt. Links eine Abbildung von Carl Ritter von Ghega wie sein voller Name lautet. Diese Abbildung dürfte eine der wenigen existierenden sein.

Als zweite historische Darstellung habe ich eine Ansicht des Bahnhofes Semmering aus dem Jahre 1907 gewählt. Ghega war zum Zeitpunkt dieser Aufnahme also schon 47 Jahre tot. Dieses Gebäude bestand mit geringen Änderungen von 1896 bis 1975. Erst seit 1975 hat der Bahnhof seine heutige Form.

Nun zu den Sonderfahrten. Es gab wie erwähnt 4 Sonderzüge, drei ab Wien einen ab Wr. Neustadt. Ab Wien verkehrte ein Zug mit 50.1171 und 2050.02, einer mit 77.250 und 33.132, sowie einer mit 919.138 und 12.14. Ab Wr. Neustadt wurde ein Fotogüterzug mit 52.1227 und 52.7612 auf die Reise geschickt. Ab Wr. Neustadt sah der Fahrplan jede Menge gegenseitiger Überholungen vor, um allen Teilnehmern ein interessantes Programm bieten zu können.

  Ich beginne diese Serie mit einem Bild dieses Nostalgiezuges bespannt mit der 1010.003. Eigentlich hatte ich den Zug mit der 77.250 und der 33.132 erwartet. Als der Dampfzug aber auch 20 Minuten nach geplanter Durchfahrtszeit immer noch nicht aufgetaucht war, verließ ich diese Stelle nachdem der gezeigte Zug durch war (10/2004).
  Später hörte ich, daß es irgend welche Probleme auf der Südbahn gegeben hatte und daher die Dampfzüge über die Pottendorfer Linie geführt wurden. Hier sind wir bereits in St. Egyden wo ein Überholprogramm stattfinden soll. Rechts der wartende Zug mit der 50.1171 und der 2050.02. In der Mitte überholt 77.250 und 33.132 mit Zug (10/2004).
  Der Schrankenwärter hat an diesem Tag viel zu tun. Der nach wie vor handbediente Schranken muß alle paar Minuten zur Sicherung der Zugsfahrten geschlossen werden. Hier überholt soeben ein Intercity bespannt mit 2x Taurus (10/2004). (Seitenanfang)
 

Als nächste Komposition hat dieser Zug Wr. Neustadt verlassen. Er wird von zwei Giganten der Dampfzeit geführt, nämlich von der 919.138 und der 12.14. Beide Loks gehören zu den größten und stärksten Dampfloks, die je auf österreichischen Gleisen im Einsatz waren. Leider entwickeln die beiden Paradeloks fotounfreundlich auch seitlich starken Dampf (10/2004).

 

Schon am vorigen Bild waren im Hintergrund die Scheinwerfer des nächsten Zuges zu sehen. Es handelt sich um den planmäßigen Nostalgiezug mit der 1010. Das Wetter ist nach wie vor düster und regnerisch (10/2004).

  Hätte ich früher mitbekommen, daß diese Garnitur bei der Ausfahrt bis auf das erste Gleis kommen wird, hätte ich einen Standort auf der anderen Seite aufgesucht. Leider ging alles sehr schnell und so blieb manchmal nicht die notwendige Zeit einen besseren Standort aufzusuchen. Eine 50 und eine 2050 ist jedenfalls eine nicht alltägliche Komposition (10/2004).
  Als letzter Zug ging schließlich noch der Fotogüterzug mit den beiden 52ern durch. Auch bei diesen Maschinen ist eine starke seitliche Dampfentwicklung zu beobachten. Ob das mit der Fahrweise oder mit dem feuchten Wetter zusammenhängt wäre interessant. Leider ist vom Zug dadurch nicht viel zu sehen (10/2004). (Seitenanfang)
  Nun befinden wir uns bereits in Gloggnitz. Bis hierher waren die Züge ohne zusätzliche E Triebfahrzeuge unterwegs. Über den Berg bekommen 3 Züge aus Sicherheitsgründen eine E Lok dazu. Das Krokodil ist für den Güterzug vorgesehen (10/2004).
  Der Zug mit 919 und 12 bekommt am Zugschgluß einen Taurus verpaßt. 50 und 2050 fahren ohne zusätzliche Lok, 77 und 33 haben die 1020.47 im Zug und der Güterzug bekommt von der 1100.102 Vorspann. Wegen Zweiachsern im Zug war kein Schiebebetrieb erlaubt und ein Zwischenspannen der 1100 zwischen 4 und 2 Achsern war wohl zu viel Aufwand (10/2004).
  Moderne Züge genau von vorne aufzunehmen gehört nicht zu meinen bevorzugten Motiven. Bei Dampftraktion gibt der schön aufsteigende Abdampf auch bei Aufnahme direkt von vorne ein interessantes Motiv. Da die Fahrten auch aus der Luft von einem Hubschrauber gefilmt wurden, vermute ich die Lokführer hatten Anweisung möglichst markante Dampfspuren zu legen (10/2004).
 

Einen der Züge erwische ich an einer offenen Stelle zwischen Küb und Eichberg. Es ist wirklich schade, daß das Wetter nicht besser war. Diese Veranstaltung bei Schönwetter wäre eine echte Wucht gewesen (10/2004). (Seitenanfang)

  Ich wollte natürlich auch eine Aufnahme vom wohl bekanntesten Bauwerk der Semmeringbahn, nämlich dem Viadukt über die Kalte Rinne machen. An diesem Tag suchte ich eine der nicht so häufig besuchten Stellen auf. Ich hatte Sorge, durch die Entfernung könnten Nebelschwaden die Sicht verhindern. Glücklicherweise war das nicht der Fall und so entstand diese Aufnahme mit der markanten Dampffahne (10/2004).
  Wie verwaschen die Sicht in manchen Situationen wirklich war, ist auf dieser Aufnahme vom Halt in der Station Semmering zu sehen. Nur schemenhaft sind die Loks von 3 Dampfzügen zu erkennen (10/2004).
  Weil auf der Nordrampe Stellen mit freier Sicht außerhalb der Stationen rar sind, versuche ich wenigstens auf der Südrampe Aufnahmen der Züge als ganze zu bekommen. In der Nähe von Steinhaus finde ich einen Hügel neben der Strecke der einen brauchbaren Überblick ermöglicht. Hier die Mischtraktion Dampf und Diesel (10/2004). (Seitenanfang)
  Begab traut man den betagten Dampfloks doch noch zu, einen Zug auch ohne E Lok allein zu führen. Diesem Umstand ist dieses Foto des Fotogüterzuges zu verdanken. Die vordere 52.1227 sah übrigens aus wie neu aus der Lokomotivfabrik (10/2004).
  Hier nochmals die beiden Dampfgiganten auf dem Weg nach Mürzzuschlag. Die 919 war bevor sie den Weg nach Österreich fand in Polen im Dienst, die 12 entstammt einem rumänischen Baulos, welches in Lizenz sehr ähnlich zu den 13 Maschinen der österreichischen Baureihe 12 gebaut wurde (10/2004).
  Nach Ankunft in Mürzzuschlag werden alle Lokomotiven im Bereich der ehemaligen Heizhäuser bzw. der Drehscheibe aufgestellt. Es werden auch immer wieder Veränderungen der Positionen vorgenommen um den interessierten Besuchern ein wenig Abwechslung zu bieten (10/2004). (Seitenanfang)
 

Die 77.250 entstammt einer Lokserie die ursprünglich als Reihe 629 bezeichnet wurde. Diese Loktype wurde ab 1913 über etwa 30 Jahre lang von mehreren Bahnverwaltungen in mehr als 300 Exemplaren beschafft. Es handelte sich also um eine sehr gefragte und universell einsetzbare Type (10/2004).

  Die Veranstalter von Nostalgiefahrten schaffen es nach wie vor selten bzw. nur per Zufall, die Maschinen für das Publikum halbwegs fotogerecht aufzustellen. Gott sei Dank ist der Mastenwald in Mürzzuschlag noch nicht so dicht wie etwa in Gloggnitz. Daher besteht hier eine gute Chance für Aufnahmen ohne störende Masten (5/2004).
  Die ÖBB Reihe 1189 wurde zu BBÖ Zeiten als 1100.100 bezeichnet. Die Maschinen dieser Serie wurden ab etwa 1926 gebaut, sind also älter als z.B. die 52er Dampfloks. Der Stangenantrieb will auch bei diesen Maschinen gewartet werden (10/2004).(Seitenanfang)
  Für kurze Zeit standen diese beiden Maschinen attraktiv wie abgebildet am Gelände. Jedoch schon kurze Zeit später schob sich an die 919 die 33 Tender an Tender heran und an die 12 die 77, auch Tender an Tender. Auf die Idee, man könnte die Maschinen auch mit etwas Abstand aufstellen, kam leider niemand (10/2004).
  Bis auf die 919 und die 12 die offenbar zu lang sind, wurden alle Maschinen für die Rückfahrt auf der Drehscheibe gedreht. Einige Maschinen wurden zeitweise auch im Schuppen abgestellt. Die Menge der Eisenbahnfreunde am Gelände ist jedenfalls beachtlich (10/2004).
  Die Baureihe 50 ist wie die 52 und die 919 eine Konstruktion der DRB. Nach dem Krieg blieben einige 50er auf österreichischem Gebiet. Ob die abgebildete 50.1171 auch dazu gehört hat, ist mir aber nicht bekannt (10/2004).
  Die 52.1227 sieht wie bereits erwähnt wie frisch aus der Lokomotivfabrik aus. Besonders die Aktionen auf der Drehscheibe ziehen immer eine große Anzahl von Eisenbahnfreunden an. Der im Hintergrund sichtbare Rundschuppen umschloß früher die Drehscheibe mit ca. 160° (10/2004). (Seitenanfang)
  Hier sieht man was ich kurz zuvor meinte. Das Aufstellen Tender an Tender ist optisch nicht besonders attraktiv. Es wäre jedenfalls genug Platz vorhanden gewesen, zwischen den beiden Loks einen Abstand zu halten und so den zahlreichen Fotografen entgegenzukommen (10/2004).
  Hier nun ein letzter Blick auf das Gelände. Von den 7 anwesenden Dampfloks sind 6 auf dem Bild sichtbar. Einen Anlaß bei dem so viele Oldtimer gleichzeitig hier auftauchen wird es wohl längere Zeit nicht mehr geben ... (10/2004).
  Um die Nachtsichtigkeit meiner Kamera zu testen, versuche ich auch von der Rückfahrt noch Fotos zu machen. Hier die Station Semmering, es ist mittlerweile etwa 17:30. Daß es schon gehörig dämmert ist an den eingeschalteten Bahnsteiglaternen zu sehen. Die auf 400 ASA belichteten Bilder lassen sich aber so aufhellen, daß sie noch leidlich brauchbar sind (10/2004) (Seitenanfang).
  Mit diesem Bild geht meine Dokumentation der Sonderfahrten anläßlich 150 Jahre Semmeringbahn zu Ende. Natürlich kann ich hier nur eine kleine Auswahl der verfügbaren Fotos zeigen. Für eventuelle Bildanfragen stehe ich aber gerne zur Verfügung, senden Sie mir einfach eine email (10/2004).

Navigation: allgemeine Bahnseiten - 150 Jahre Semmering: Auswahlseite

Letztes Update: Oktober 2004 - senden Sie mir eine email
-- Inhalt und Design © ebepe - the ebepe pages - www.ebepe.com und www.eberhard.at - 1999 : 2004 --