Waldviertler Schmalspurbahn 1

Dieser erste Teil der Streckendokumentation über den Südast der Waldviertler Schmalspurbahn beschäftigt sich mit dem Abschnitt zwischen Gmünd NÖ und Steinbach-Großpertholz.

Die Bahn gilt seit Juli 2001 offiziell als eingestellt, allerdings wird seit damals, bis auf weiteres, ein touristisches Sonderfahrten Programm weitergeführt.

In den früheren Versionen dieser Dokumentation war noch ausschließlich der Regelbetrieb zu sehen. Diese Version bringt nun Streckenansichten auf Basis der derzeitigen NÖVOG Tourismusfahrten.


Die Niederösterreichische Verkehrsorganisation (NÖVOG) ist Auftraggeber und Veranstalter dieser Fahrten. Im Jahr 2005 wurden Züge an Mittwochen, Samstagen, Sonn- und Feiertagen geführt.


Die Züge werden wöchentlich abwechselnd einmal mit Diesel- und einmal mit Dampflok bespannt. Das Jahr 2005, aus dem der Großteil der gezeigten Bilder stammt, hielt einige traktionstechnische Überraschungen bereit. So kamen neben dem Dieselbetrieb zwei Schmalspurdampfloks zum Einsatz, die im Waldviertel eher Raritäten darstellen.

Nur für kurze Zeit weilte die 399.01 in Gmünd. Sie erhielt zuvor im Ausbesserungswerk Meiningen eine Hauptuntersuchung und leistete ihre ersten Planeinsätze hier im Waldviertel. Die zweite Rarität stellt die 699.103 dar. Die im Besitz der ÖGEG befindliche Maschine beförderte mehrere Züge des Mohnzeltenexpreß; sie tut normalerweise auf der Steyrtalbahn ihren Dienst.

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Zu Beginn jeder Fahrt werden die Vorräte ergänzt. Hier die 699.103 an der ehemaligen Schmalspur Bekohlungsanlage. Heute wird die Kohle direkt per Förderband von einem Kohlewaggon aufgefüllt. Bei früheren Besuchen war die erst 1972 hier aufgestellte Bekohlungsanlage noch in Betrieb (10/2005).

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Anschließend müssen die Wasservorräte aufgefüllt werden. Dazu wird am Wasserkran Halt gemacht. Gegenüber der ursprünglichen Schlepptenderbauweise wuchsen in der heutigen Bauform die Seitentanks bis zur Rauchkammertür nach vorne (10/2005).
 
  Hier sehen wir ein Exemplar der im Waldviertel zuletzt typischen Lokbauart am Wasserkran, es ist die 399.04; die Mannschaft inspiziert soeben die Rauchkammer. Bei der Baureihe 399 handelt es sich um eine Stütztenderkonstruktion (5/2003). Seite oben  
  Nun noch eine Seitenansicht der 699.103; man erkennt schön den nachträglich am Heck angebauten Kohletender. Dadurch wird auch der hintere Überhang zusätzlich vergrößert. An der Aufschrift ist zu erkennen, daß die Lok normalerweise in Steyr ihren Dienst tut (10/2005).  
  Nun ist alles bereit für die Fahrt. Fotogen steht die Lok neben einer Gmünder Werkstatthalle. Die Mannschaft wartet nur noch auf den Fahrauftrag (10/2005).  
  Wie bereits erwähnt sind nicht nur Dampfzüge unterwegs. Abwechselnd werden die Garnituren auch mit Dieselloks bespannt. Hier steht ein Zug mit der 2095.14 abfahrbereit am Schmalspurbahnsteig. Die Weichen ermöglichten früher Abfahrten von hintereinander aufgestellten Garnituren zu verschiedenen Zielbahnhöfen (10/2005). Seite oben  
  Hier nun die Ausfahrt aus dem Gmünder Schmalspurbahnhof. Der Zug befindet sich bereits am Gleis nach Groß Gerungs. Links daneben befindet sich der Strang Richtung Litschau und Heidenreichstein. Im Hintergrund links der Heizhausbereich (10/2005).  
  Vom Bahndamm der Kaiser Franz Joseph Bahn ergibt sich ein schöner Blick auf jene Linkskurve, die die Hauptrichtung für die nächsten Fahrtkilometer einleitet. Dahinter befindet sich das sogenannte Gleisdreieck, ein Überbleibsel aus vergangenen Tagen der Streckenführung. Es kann zur Wendung von Fahrzeugen verwendet werden. Die 699.103 begibt sich mit ihrem Zug auf die Strecke (10/2005).  
  Die Landkarte zeigt den Verlauf der dokumentierten Strecke. Die 43 km lange Bahnlinie verläuft zunächst grob entlang dem Lauf des Baches Lainsitz, später wird der sogenannte Kleine Semmering überquert um danach, das Bruderndorfer Plateau querend, dem Lauf des Zwettlbachs und später des Gerungsbaches folgend, Groß Gerungs zu erreichen.
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  Hinter Gmünd folgt die Strecke zunächst dem Lauf der Lainsitz sowie der Bundesstraße. Bevor Alt Weitra erreicht wird, muß der Eichberg in einem ausholenden Bogen nordwestlich umfahren werden. Das Bild zeigt die erste Kurve im Zuge dieser Streckenführung (10/2005).  
  Nachdem der im Hintergrund sichtbare Eichberg umfahren ist, erreicht die Garnitur die kleine Halte- und Ladestelle Alt Weitra. Nach kurzem Stop setzt die Garnitur ihre Fahrt gleich wieder fort. Das Laub entfaltet hier seine ganze herbstliche Farbpracht (10/2005).  
  Gleich hinter der Station von Alt Weitra überquert die Trasse die Bundesstraße, um in geeignetem Terrain die nachfolgende Steigung nach Weitra in Angriff zu nehmen. Im Hintergrund der Eichberg und die Häuser von Alt Weitra (10/2005).
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  Kurze Zeit später werden die Altweitraer Teiche passiert. Hier gelingen manchmal Bilder mit ansprechenden Spiegelungen. Im Vordergrund startet soeben zufällig eine Schar Enten vom Wasser aus, und auch der Hobbyornithologe freut sich über das Foto ... (10/2005).  
  Im Bereich der Wasserberge windet sich die Strecke kunstvoll im Gelände bergauf, es gilt die etwa 75 Meter Höhenunterschied nach Weitra zu bewältigen. Die 699.103 ist in einer herbstlichen Landschaft mit ihrem Bummelzug unterwegs (10/2005).  
  Im Hintergrund ist der Rest des bereits abgelassenen oberen Altweitraer Teichs zu sehen. Im Sommer ist der Wasserspiegel um einiges höher. Gleich wird der Zug die 180° Schleife des Ulrichserbogens erreichen, der hier künstlich die Strecke verlängert (10/2005). Seite oben  
  Nun befindet sich ein mit Diesellok bespannter Zug im ersten Teil der 180° Schleife. Links neben der Lok ist im Hintergrund der bergseitige Ast des Bogens erkennbar. Siehe auch nächste Aufnahme (10/2005).  
  Im Vordergrund der erste Teil des Anstiegs, im Hintergrund, bereits um einige Meter höher, der weitere Teil des Anstiegs. Mehr und mehr nimmt die Landschaft die typische Waldviertler Erscheinungsform an (10/2005).  
  Hier befindet sich die Garnitur noch einmal ein Stück höher als am vorigen Bild. Das schräge Seitenlicht wirft lange Schatten auf die gemähten Wiesen. Die 2095 wirkt nicht wirklich angestrengt, bei der Vorbeifahrt bergauf (10/2005).
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  Nun wieder der Dampfzug. Knapp vor Weitra werden die letzten Kurven der Steigung vor herbstlichem Hintergrund bewältigt. Die 699.103 sieht mit ihrem niederen Kabinendach fast eine Nummer zu klein aus, für diesen Zug (10/2005).  
  Häufig ist es die Station Weitra, in der ein Großteil der Fahrgäste zusteigt. Weitra ist der bedeutendste Unterwegs-Bahnhof auf dieser Strecke. Weitra ist auch berühmt für sein Stadtbild mit dem Rathausplatz sowie das Schloß (10/2005).  
  Auch nach dem Bahnhof Weitra setzt sich die kontinuierliche Streckensteigung noch weiter fort. Im Hintergrund sind einige Weitraer Häuser im Nebel erkennbar. Der Zug passiert soeben einen Zipfel des lokalen Golfplatzes. Das Nebelwetter läßt den Dampf schön kondensieren (10/2005). Seite oben  
  Es ist gar nicht so einfach, eine Zuggarnitur gemeinsam mit dem bekannten Schloß Weitra aufs Bild zu bekommen. Vom nördlichen Rand des Golfplatzes gelingt aber doch noch ein ansprechendes Bild. Das Schloß wurde 1605 fertiggestellt (10/2005).  
  Das Viadukt über den Hausschachenbach ist das erste von zwei größeren Kunstbauten auf der Strecke nach Groß Gerungs. Gegenüber früheren Aufnahmen ist die Sicht durch Baumwuchs im Vordergrund bereits stark beeinträchtigt. Hätte man einen erhöhten Standpunkt, könnte auch hier das Schloß im Hintergrund mit ins Bild gebracht werden (10/2005).  
  Am 1. Oktober 2005 war diese Monstergarnitur unterwegs. Die frisch hauptausgebesserte 399.01 vor der 2095.14 und einem 16 Wagen Zug! Im Hintergrund ist noch das Geländer des Hausschachenbach Viaduktes erkennbar. Gleich wird der lange Zug die Straße nach St. Wolfgang überqueren (10/2005). Seite oben  
  Das Viadukt über den Wolfganggraben ist der zweite größere Kunstbau entlang der südlichen Strecke. In herbstlich bunter Umgebung überquert die 699.103 mit ihrem Zug das Bauwerk (10/2005).  
  Auf dem weiteren Weg nach St. Martin folgt die Strecke im wesentlichen den Höhenlinien. Hier befindet sie sich jedoch noch im Anstieg, nahe Anger (10/2005).  
  Schließlich wird wieder das Tal der Lainsitz erreicht, allerdings hier noch hoch oben am Berghang. Zwischen Schöllbüchl und Roßbruck kann die Strecke in einer Panoramakurve eingesehen werden (5/2003). Seite oben  
  Dieses Bild zeigt eine Garnitur bei der Rückfahrt nach Gmünd. Um 15:18 taucht die mit 2095.14 bespannte Garnitur von St. Martin kommend hier nahe Roßbruck auf (10/2005).  
  Seit Gmünd wurden bisher ca. 21 km zurückgelegt. Bis 1960 war St. Martin bei Weitra ein Bahnhof. Danach nur mehr eine Halte- und Ladestelle. Heute liegen, wie in fast alle Stationen, die Einrichtungen leer und verlassen da, dem langsamen Verfall preisgegeben (10/2005).  
  Auf dem weiteren Weg nach Steinbach-Großpertholz wird nun wieder das Niveau des Lainsitzbaches erreicht. Neben der alten Bundesstraße und auch nahe dem Bachlauf windet sich die Strecke durch das Tal (10/2005). Seite oben  
  Von einem etwas erhöhten Standort hat man einen schönen Überblick auf Landschaft, Architektur und Bahnlinie (10/2005).  
  Kurz vor Steinbach-Großpertholz besteht die Möglichkeit, den Zug gemeinsam mit dem Lainsitzbach aufs Bild zu bekommen. Der Hof im Hintergrund ist in der für diese Gegend typischen Bauform errichtet (10/2005).  
 

Steinbach-Großpertholz wird bei Streckenkilometer 24 erreicht. Während eines Aufenthaltes hatte die 399.01 zuvor hier Wasser genommen, für den nachfolgenden Anstieg auf den Kleinen Semmering. Soeben setzt sich die von der 2095.14 verstärkte 16 Wagen Garnitur bergwärts in Bewegung (10/2005). Seite oben

Fortsetzung mit Teil 2 hier

 
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Letztes Update: Jänner 2006 - schicken Sie mir eine email
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