150 Jahre Semmeringbahn

Am 22. August 2004 gab es eine Sonderfahrt von Wien zum Semmering. Der Sonderzug wurde von der 52.4984 unterstützt von der 1020.47 befördert.

Während mein Hauptaugenmerk der Fahrt über die Semmeringstrecke galt, war das eigentliche Festprogramm an diesem Tag ein Umzug am Semmering bei dem zeitgenössische Szenen aus der Zeit des Bahnbaues dargestellt wurden (siehe oben).

Dieser Tag machte wettertechnisch die Ausnahme bei den 150 Jahr Veranstaltungen. Es gab zwar keinen strahlenden Sonnenschein wie er Mitte August eigentlich angebracht wäre, aber es regnete zumindest nicht. Nachdem die Leute in der Station Semmering ausgestiegen waren, fuhr der Zug leer bis Mürzzuschlag und wurde dort gewartet. Für die Rückfahrt wurde er wieder leer zum Semmering gebracht von wo die Fahrt nach Wien erfolgte.

Ergänzend habe ich einige Fotoreproduktionen von original Ghega Konstruktionszeichnungen angefügt, welche aus einer Ausstellung im alten Doktorhaus von Schottwien stammen.

  Am 22. August 2004 begann ich meine Fototour in der Nähe des Tunnels zwischen Gumpoldskirchen und Pfaffstätten. Ich machte sowohl Aufnahmen des Zuges vor dem Erreichen des Tunnels als auch welche von der Ausfahrt. Weil Ausfahrtfotos ohnehin häufiger sind, nehme ich hier eines von der Einfahrt (8/2004).
  Wie häufig bei solchen Fahrten versuche ich noch ein weiteres Bild von Unterwegs zu machen. Auch diesmal komme ich dazu wieder nach St. Egyden im Steinfeld und stelle fest, daß der Zug reichlich Verspätung hat. Endlich erscheint er dann doch noch und ich nehme diesmal eine Fotostelle bei der Einfahrt. Die 1020.47 ist in der Zugmitte eingereiht (8/2004).
  Diesmal hatte ich vor, ein tolles Foto vom Zug im Krauselklause Bereich zu machen. Weil der An- und Abmarsch zu dieser Stelle einige Zeit in Anspruch nimmt, nahm ich auch in Kauf nur ein einziges Foto der Bergfahrt machen zu können. Ich stellte mir eine tolle hoch aufsteigende weiße Abdampffahne vor. Was wirklich daraus wurde ist am Bild zu sehen. Offenbar läßt sich der Lokführer schieben und der häßliche graue Leerlaufrauch verdeckt die so schön geplante Szene (8/2004). (Seitenanfang)
 

Als ich nach Verlassen des Krauselklause Bereichs zur Station Semmering komme fährt der Zug gerade ab. Ich beschließe daher, ihn zunächst bis Mürzzuschlag zu begleiten. Im Gegensatz zu sonstigen Sonderfahrten gibt es diesmal kaum Leute am Heizhausgelände. Ich nutze diese Gelegenheit, einmal Bilder vom Abschmieren der Maschine zu machen (8/2004).

 

Während die rahmenfest angeordneten Schmierstellen bei den "neueren" Dampfloks bereits über eine Schmierpumpe und entsprechende Ölleitungen versorgt werden, war diese Technik bei rotierenden Schmierstellen nicht möglich. Daher ist es erforderlich von Zeit zu Zeit die Lagerschmierungen zu kontrollieren und gegebenenfalls Öl nachzufüllen (8/2004).

  An den Lagerstellen befinden sich entsprechende Ölvorratsbehälter die oben einen Schraubverschluß haben. Nach öffnen der Schraube kann der Ölstand im Vorratsbehälter geprüft und aufgefüllt werden. Neben dem Abschmieren müssen bei Dampfloks auch regelmäßig der Aschen- bzw. Schlackenkasten entleert bzw. Vorräte nachgefüllt werden (8/2004).
  Nach den Radlagern kommen die Lager der Steuerung an die Reihe. Der Betrieb einer Dampflok hält also das Personal auch im Stand einigermaßen auf Trab, unterwegs sowieso. Dagegen ist die heutige "Joystick" Steuerung moderner Maschinen mit allen denkbaren Fahrzustandsüberwachungen fast als langweilig zu bezeichnen (8/2004). (Seitenanfang)
 

Ansonsten herrscht am Gelände an diesem Tag normaler Betrieb. An Sonntagen werden nicht so viele Vorspannmaschinen benötigt wie Wochentags. Daher steht eine größere Anzahl Loks bereit um im Bedarfsfall Vorspann- oder Schiebeleistungen zu übernehmen (8/2004).

 

Anläßlich 150 Jahre Semmeringbahn waren im alten Doktorhaus von Schottwien sehr interessante Exponate ausgestellt. Unter Bewältigung verschiedener technischer Schwierigkeiten hab ich einige fotografische Reproduktionen angefertigt. Hier eine Ghega Originalzeichnung welche die Konstruktion eines Portals des Semmering Scheiteltunnels darstellt.

 
Wie der Viadukt über die Kalte Rinne heute aussieht ist allgemein bekannt. Weniger bekannt dürfte sein, daß es auch alternative Entwürfe gab. Hier eine Version im gotischen Baustil mit Spitzbögen. Die Originalsignatur von Ghega befindet sich rechts neben dem Stempel unterhalb des dritten Bogens von rechts. Eine Vergrößerung ist in der linken unteren Ecke eingeblendet. "Ghega Schottwien den 21. Nov. 1849" (Seitenanfang)
  Ursprünglich war geplant die Bahntrasse im Bereich der Weinzettlwand als Attraktion durch einen vom Fürsten Liechtenstein angelegten Landschaftsgarten nach englischem Vorbild und mit künstlichem Wasserfall zu führen. Wegen einem Felssturz der mehreren Arbeitern das Leben kostete disponierte man zur heutigen Tunnelvariante um. Die Darstellung zeigt einen Teil der zunächst geplanten offenen Streckenführung.
  Hier sehen wir die ursprüngliche Planung für den Bahnhof Mürzzuschlag. Heute existieren von den dargestellten Gebäuden noch die linke Halle neben der Schiebebühne, das längliche Gebäude rechts davon und ein Teil des Bahnhofsgebäudes. Die Ghega Signatur rechts neben dem Stempel habe ich rechts oben nochmals vergrößert eingeblendet.
 

Man beachte: Als Ghega die Semmeringbahn baute, gab es noch keine Lokomotiven die diese Strecke bewältigen konnten! 1850 wurde ein Konstrukteurswettbewerb ausgerufen, entsprechende Lokomotiven zu bauen. Von den 4 angetretenen Modellen: BAVARIA, SERAING, WIENER NEUSTADT und VINDOBONA gewann die BAVARIA von Maffei und kassierte dafür 20.000.- Dukaten.

Nun zum Bericht vom 10. Oktober 2004


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Letztes Update: Oktober 2004 - senden Sie mir eine email
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