Das Bahnhofsfest in Filisur

Am 19. Oktober 2002 fand in Filisur an der Albulabahn ein Eisenbahnfest statt. Anlaß war die Aufarbeitung eines historischen Bahnwaggons durch den Club 1889, welcher auf "Flisurer Stübli" getauft wurde. Basis war der Gesellschaftswagen X 9064.

Einen Überblick über die geografische Lage der RhB bekommen Sie durch Klick auf den Lageplan links.

Neben dem "Filisurer Stübli" hatte das Fest auch noch andere historische Darsteller. Die Gäste reisten

mit zwei Sonderzügen an, welche etwa zeitgleich gegen 11 Uhr in Filisur eintrafen. Der eine kam aus der Hauptstadt Chur, der andere aus dem durch den Albulapaß getrennten Samedan. Ich mußte mich also entscheiden, welchen der beiden Sonderzüge ich fotografisch festhalten wollte.

Die Entscheidung fiel besonders auch wegen der breits angeschneiten Landschaft auf den Zug über den Albulapaß. Als ich um ca. 8.30 Uhr morgens den Bahnhof Filisur besuchte, war alles noch sehr ruhig und es schneite mit riesigen Flocken (nach unten scrollen - siehe Bild).

Nach dem Eintreffen der Sonderzüge, beide wurden natürlich stilgerecht von Maschinen des Typs Ge 6/6 I Krokodil gezogen, gab es Ansprachen und Festakte am Bahnhofsgelände, wo auch ein großes Festzelt aufgebaut war. Später führte die Ge 6/6 415 Pendelfahrten zwischen Filisur und Davos mit dem historischen Wagenmaterial durch.

Neben dieser Serie gibt es von der Rhätischen Bahn bei mir auch noch die Albulastrecke, die Berninabahn , die Engadinlinie und Fotos der Strecke Filisur - Chur .

  Filisur, 19. Oktober 2002, etwa 8.30 Uhr am Morgen. Der
orange Traktor Te 2/2 steht auf Gleis 5. Es schneit mit dicken Flocken. Selten gelingen Fotos im dichten Schneetreiben, bei denen auch die einzelnen Flocken sichtbar sind. Hier ist das möglich weil der Hintegrund noch grün ist.
  Normalerweise fotografiere ich Eisenbahneinrichtungen ohne
Zug nicht. Hier mußte ich eine Ausnahme machen, da der
dichte Schneefall nur kurz währte aber um 8.32 Uhr keine Züge in Filisur sind. Die drei turmartigen Elemente links sind Glocken, welche anschlagen, wenn sich Züge aus den verschiedenen Richtungen dem Bahnhof nähern (Albula, Chur, Davos).
  Glücklicherweise versinkt der Tag nicht in dichtem Schneefall. Es klart sogar einigermaßen auf und ich finde einen passenden Fotostandort oberhalb von Bergün. Relativ pünktlich um etwa 10.50 Uhr kommt dann auch der Sonderzug. Das "Filisurer
Stübli" ist gleich hinter der Lok gereiht. Dieses Foto zeigt 2 Augenblicke die etwa 1 Minute voneinander getrennt waren, gleichzeitig. (Seite oben)
  Da der Zug von der vorigen Position bis hierher noch einige Strecke und den God Tunnel durchfahren muß, ging es sich relativ leicht aus zu dieser Aufnahme zurecht zu kommen. Aus diesem Blickwinkel sieht die 6 Wagen Komposition fast wie ein Modellbahnzug aus.
  Hier der Sonderzug aus Samedan in Filisur. Der gelbe Wagen hinter dem "Filisurer Stübli" ist der Bucunada C114, ein aufgearbeiteter Berninawagen. Im Hintergrund ist auch die Dampflok Heidi sichtbar (zur Vergrößerung anklicken). Die Rauchwolke hinter der Lok stammt von der Grillküche. Selten war die Situation so menschenleer wie auf diesem Bild. Es fanden offenbar gerade die Ansprachen statt …
  Das ist die zweite Sonderzug Garnitur - ein Zug der aus der Kantonshauptstadt Chur angereist war. Leider kann man als Fotograf nur an einem Ort gleichzeitig sein. Diese Garnitur auf dem Landwasserviadukt abzulichten, wäre sicher auch eine lohnende Angelegenheit gewesen. Beide Züge werden in Filisur auf Gleis 1 aufgestellt.
  Wie auch bei anderen Veranstaltungen konnte hier ebenfalls festgestellt werden, daß die Choreographie der Ereignisse
wenig Rücksicht darauf nimmt, daß Fahrzeuge fotogen präsentiert werden. Warum der Traktor mit dem weißen Wagen ausgerechnet dann "formatfüllend" rangieren mußte, als der Sonderzug so stand, weiß nur Gott … (Seite oben)
  Natürlich mußten neben den Feierlichkeiten auch die normalen Zugfahrten abgewickelt werden. Hier die Ausfahrt des Zuges nach Davos. Diese Garnitur wird heutzutage als Wendezug geführt, um das Umsetzen der Lok einzusparen. Trotz Mittagszeit sind die Schatten schon relativ lang. Im Hinter-grund sind die beiden Sonderzüge erahnbar …
  An dem Tag wechselte das Wetter wie in April. Einmal schien die Sonne, kuz darauf war es trüb und Schneeflocken fielen
vom Himmel. Obwohl ich eine 160 ASA Film hatte, war es manchmal nicht einfach auf kurze Verschlußzeiten zu kommen. Hier eine der Pendelfahrten nach Davos am Wiesener Viadukt. Einige Augenblicke vorher hatte der Wind noch massenweise gelbes Laub vor mir hochgewirbelt …
  Auf der Rückfahrt war dann wieder die Sonne an der Reihe. Ich entdeckte durch Zufall einen Standort weit oben auf der gegenüberliegenden Hangseite. Mit dem Teleobjektiv bot sich von dort ein formatfüllender Blick auf den Wiesener Viadukt der hier kurz nach der Station Wiesen den Fluß Landwasser überspannt. (Seite oben)
  Im letzten Abendlicht erwische ich einen weiteren Pendelzug noch kurz vor der Einfahrt in den Bereich von Filisur. Das Bild sieht fast ein wenig wie von einer Modellbahnanlage aus. Wenige Sekunden nach dieser Aufnahme verschwindet die Sonne für diesen Tag hinter den gegenüberliegenden Bergkämmen. Warum die Ge 6/6 415 an beiden Tagen immer
mit dem selben Stromabnehmer fuhr, ist mir nicht bekannt.
  Die Sonderzuggarnitur die am Morgen gezogen von der Ge 6/6 414 aus Chur gekommen war, verläßt dann am späten Nachmittag noch Filisur in Richtung über den Albulapaß. Das
Bild zeigt den Zug ca. 100 m vor der Einfahrt in den Toua Kehrtunnel. Es handelt sich um einen GmP, also einen Güterzug mit Personenbeförderung. Hinter dem Personenwagen sind 3 (Foto) Güterwagen eingereiht.
  Fast vom selben Standort konnte ich dann den Zug nochmals aufnehmen, nämlich nachdem er den Toua Tunnel durchfahren hatte. Links unten ist noch die Portalmauer des Kehrtunnels zu sehen. Etwa 670 m später überquert der Zug dann den Albula Viadukt III. Wie man sieht herrschten hier am 19. Oktober
schon tiefwinterliche Verhältnisse. (Seite oben)
  Daß ich den Zug dann schließlich nocheinmal erwischte ist nur der Tatsache zu verdanken, daß zwischendurch ein Fotohalt
für die mitfahrenden Gäste stattfand. Dieses Foto zeigt den
Zug schon im verlängerten Vorfeld des Bahnhofs Preda,
welches vor einiger Zeit zweigleisig verlängert wurde. Zugkreuzungen können dadurch einfacher gestaltet werden.
  Nachschüsse, also Züge von hinten zu fotografieren, bringen selten befriedigende Ergebnisse. Dieses Bild ist eine Ausnahme. Einmal zeigt das Foto die 3 Fotogüteranhänger recht gut und zweitens kann man das herrliche Winterpanorama sehen, welches sich Richtung Albulapaß ausbreitet. Im Vordergrund liegt die Scene schon lange im Schatten, doch die Bergipfel im Hintergrund glänzen noch in den letzten Sonnenstrahlen.
  Diese Scene bot sich am 20. Oktober etwa um 9.00 Uhr am Morgen. Der Zug mit der Ge 6/6 415 hatte in Filisur von der Feuerwehr bewacht übernachtet. Kurz nach 9 findet dann wie jede Stunde die Regelzugkreuzung statt. Links ist der Zug Richtung Albula zu sehen, der Gegenzug wird jeden Moment einfahren. Unmittelbar danach ist die Abfahrt des Sonderzuges vorgesehen. (Seite oben)
  Hier nochmals der Sonderzug in einer durch das Teleobjektiv verdichteten Darstellung. Diesmal befindet sich der gelbe Berninabahnwagen Bucunada C114 direkt hinter der Lok. Ob
das "Filisurer Stübli" in diesen Zug eingereiht ist, kann ich auf diesem Foto nicht mehr mit Sicherheit sagen. Mit der Abfahrt dieses Zuges kehrte wieder der Alltag in Filisur ein. Allerdings feiert die Albula Bahn 2003 ihr 100 jähriges Bestehen. Mal sehen was dann kommt …
  Unmittelbar hinter dem Gelände des Bahnhofes Filisur beginnt
die Steigung der Rampe auf den Albulapaß. Kurz nach der Bahnhofsausfahrt folgt gleich der erste Kehrtunnel der Strecke, nämlich der Greifensteitunnel, benannt nach der Burgruine Greifenstein. Die Ge 6/6 415 scheint wenig Mühe mit der Beförderung des Zugs zu haben. Etwa in Bildmitte ist hinter
dem Zug das weiße Festzelt erkennbar, welches noch steht.
  Dieses Foto zeigt den Bahnhof Filisur bei Nacht. Die Aufnahme stammt von meinem überhaupt ersten Besuch an der Albula-bahn im Jahre 1987. Ich hänge diese 3 Fotos hier an, da sie
hier am ehesten passen. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich damals spät abends in Filisur eintraf (mit dem Motorrad).
Ich erkundete noch bei Finsternis den Bahnhof. (Seite oben)
  Am Ende des Gleis 1 werde ich dann auch fündig. Ein kurzer Bauzug mit der Ge 2/4 221 ist abgestellt. Weil ich auch ein kleines Stativ mithabe, mache ich einige Langzeitbelichtungen bei Finsternis, damals noch auf Kodachrome 64. Ich ahne zu diesem Zeitpunkt noch nicht, daß es mein einziges Zusammen-treffen mit dieser Lok bleiben sollte. Am Morgen als ich Auf-nahmen bei Tageslicht machen möchte, ist die Garnitur weg.
  Zufällig habe ich auch einen Blitz mit und mache noch eine Blitzaufnahme. Es handelt sich um die ehemalige Nr. 203, eine Lok die 1945 umgebaut wurde in die Vorspannlok 221. Heute ist nurmehr die Schwestermaschine 222 erhalten, die abgebildete 221 wurde nämlich 1998 abgebrochen. Somit handelt es sich hier bereits um echt historische Bilder.
Navigation: Bahnwelt Auswahlseite , Rhätische Bahn: Albula, Bernina, Engadin, Filisur - Chur
Letztes Update: November 2002 - schicken Sie mir eine email
-- Inhalt und Design © ebepe - the ebepe pages - www.ebepe.com und www.eberhard.at - 1999 :2002 --