Die Strecke Filisur - Chur

Links ein Detail des Triebwerks der Ge 6/6 412. Eine Aufnahme aus Thusis vom August 2002. Historische Loks dieses Typs werden etwa einmal pro Woche im Regeldienst auf die Strecken geschickt. Eisenbahnfans aus aller Welt kommen extra deswegen nach Graubünden …

Einen Überblick über die geografische Lage der RhB bekommen Sie durch Klick auf den Lageplan links.

Diese Serie gerät fast automatisch zu einem Höhepunkt meiner Bildreportagen, zeigt sie doch einige der spekta-

kulärsten Eisenbahnkunstbauten welche in Europa anzutreffen sind. Das gilt zumindest für Meterspurbahnen wie die RhB eine ist. Die Reise beginnt in Filisur, dem Ausgangspunkt der Albula Bergstrecke und setzt sich in Richtung Kantonshauptstadt Chur fort. Fahrplanmäßig ist es ein Teil der Albulabahn. Einige Bilder mit Motiven von Anschlußstrecken habe ich auch dazugetan.

Besonders das Viadukt über den Landwasserfluß habe ich mehrfach fotografiert. Ich verzichte allerdings bewußt auf die Veröffentlichung der sogenannten Standardansichten. Ich habe versucht, nicht alltägliche Perspektiven zu finden und umzusetzen.

Natürlich ließ sich in den zwei Tagen die ich in der Gegend verbrachte nicht alles an Motiven umsetzen, was diese Strecken potentiell hergeben. Grundlage also für weitere Besuche …

Neben dieser Serie gibt es von der Rhätischen Bahn bei mir auch noch die Albulabergstrecke, die Berninabahn , die Engadinlinie, 100 Jahre Albula und Fotos vom Fest in Filisur am 19. 10. 2002.

  Filisur, 19. Oktober 2002, der Tag an dem hier "das" Bahnfest stattfindet. Wir wollen uns aber nicht dem Bahnfest widmen, sondern der Streckenführung Richtung Chur. Hier sehen wir die Ge 4/4 III 652 "Obervaz" ( Werbelok riri Zipper ) mit ihrem Zug aus Filisur in Richtung Landwasserviadukt abfahren. Links im Hintergrund das Gleis Richtung Davos (10/2002).
  Nun machen wir einen kleinen Zeitsprung. Es ist August 2002, mittlerer Nachmittag und ein Zug geführt von der Ge 4/4 III 644 "Savognin" (Werbelok Radio Rumantsch) hat gerade die Hälfte des berühmten Landwasserviaduktes passiert. Der besondere Reiz dieser Stelle liegt in dem unmittelbaren Anschluß des 65 m hohen Viaduktes direkt an die Tunnelöffnung in der senkrechten Felswand (8/2002).
  Dieses Foto ist noch älter. Es stammt aus 1992. Hier sehen wir eine Ge 6/6 II mit einem Güterzug das Viadukt befahren. Während damals Ge 6/6 II Lokomotiven die häufigsten und stärksten Loks waren die vor vielen Albula Schnellzügen Dienst taten, sieht man sie heute eher im schweren Güterzugdienst. Im hochwertrigen Schnellzugdienst wurden sie weitgehend von der Type Ge 4/4 III verdrängt (5/1992). (Seite oben)
  Eine der meiner Meinung nach spektakulärsten Ansichten liefert das Viadukt von unten - und zwar mit dem Weitwinkelobjektiv fotografiert. Man muß schon ein wenig experimentieren mit Brennweite und Position. Zusätzlich braucht man natürlich eine passende Zugfahrt. Hier hab ich versucht, das mit meiner verfügbaren Ausrüstung spektakulärst mögliche Ergebnis zu erzielen (10/2002).
  Vom nördlichen Rand der Landwasserschlucht gibt es diesen Blick. Noch einige technische Daten zum Landwasserviadukt -
Länge: 130m, Gleisbogenradius: etwa 100 m, Höhe: 65 m, Brückenbögen: 6, Baujahr: 1902 - das Bauwerk war also in 2002 ganze 100 Jahre alt. Gefeiert wurde 2003 gemeinsam mit der ganzen Albulastrecke (06/2003).
  Hier noch ein Foto vom Gleisniveau. Es handelt sich um die Lok Ge 4/4 III 649 "Lavin" (Werbelok Holcim), welche den "Glacier Express" Richtung St. Moritz führt. Die sichtbaren Waggons stammen von der Furka Oberalp Bahn (FO). Wagen gleicher Bauart besitzt auch die Brig-Visp-Zermatt Bahn (BVZ). Es sind dies spezielle Panorama Aussichtswagen. Die RhB besitzt auch Aussichtswagen, allerdins eine andere Bauart (8/2002).
(Seite oben)
  Auch dieses Bild ist vom nördlichen Rand gemacht. Es entstand als ich anläßlich der Feierlichkeiten 100 Jahre Albula an der Strecke weilte. Normalerweise passieren Bergzüge diese Stelle knapp vor - und Züge nach Chur knapp nach der vollen Stunde. Im nahen Filisur findet die Kreuzung statt (06/2003).
  Der Zug hat die ersten Bögen des Schmittentobelviaduktes bereits passiert. Es handelt sich um einen Bergzug von Chur nach St. Moritz. Hinter dieser Stelle durchfährt der Zug ein kurzes Tunnel und dann kommt das berühmte Landwasser-viadukt. Das folgende Foto zeigt die Gegenrichtung (06/2003).
  Weiter in der Streckenführung. Dies ist wieder ein Bild aus 1992. Die Lok Ge 4/4 II 623 "Bonaduz" führt ihren roten Zug talauswärts und befährt soeben den Schmittentobelviadukt Richtung Tiefencastel. Von dieser Loktype gibt es die Nummern 611 bis 633 also 23 Stück. Neben den modernen Ge 4/4 III handelt es sich um die zweitmodernsten Maschinen der RhB. Baujahre erste Serie 1973 bzw. zweite Serie 1984 (5/1992). (Seite oben)
  Diese Lok kennen wir bereits. Es handelt sich um die Ge 4/4 III 644 "Savognin", welche hier soeben in Tiefencastel einfährt. Wenn man eine Bahnhofsuhr mitfotografiert läßt sich der Zug auch später noch einwandfrei identifizieren. Hier handelt es sich um Zug 540 "Glacier Express" welcher fahrplanmäßig um 11.16 hier abfährt (8/2002).
  Nach etwa einer weiteren Viertelstunde Fahrzeit würde der Zug Thusis erreichen. Weil ich aber nicht so schnell bin, hier bereits der nächste Zug 544. Abfahrt von Thusis um 12.35 - Auch diese Lok kennen wir bereits, es ist die Holcim Werbelok Ge 4/4 III 649 "Lavin". Thusis hat relativ umfangreiche Gleisanlagen und außerdem sollte hier gemaß Lok Einsatzplan an diesem Tag eine Ge 6/6 I anzutreffen sein (8/2002).
  Zunächst erregt ein zur Überholung haltender Güterzug gezogen von der Ge 4/4 II 621 "Felsberg" meine Aufmerksamkeit. Alle Loks der Serien Ge 4/4 I und Ge 4/4 II tragen stolz das Bündnerwappen vorne und hinten zur Schau. Die Ge 4/4 II sieht ein wenig wie eine Miniausgabe der SBB Re 4/4 II aus, sie wurde auch in etwa zeitgleich produziert (8/2002). (Seite oben)
  Aber dann - tatsächlich steht eine Ge 6/6 I am Areal und zwar die Nummer 412. Ich versuche ein schönes Portrait. Die Loks dieser Serie stammen aus 1921 bis 1929, wiegen 66 Tonnen und verfügen über eine Leistung von 940 kW. Die RhB schickt einmal pro Woche eine der 3 verbliebenen Maschinen mit einer relativ leichten Last planmäßig auf die Strecke (8/2002).
  Nun geht es weiter Richtung Chur. Hier eine eher seltener fotografierte Ansicht des Solis Viaduktes. Was auf diesem Bild gar nicht erahnbar ist, ist die Tiefe der Schlucht, die hier überbrückt wird. Fast 90 m tiefer fließt der Albulabach oder was hinter der gut versteckten Staustufe eben davon noch über ist, in Richtung Hinterrhein. Die Lok Ge 4/4 III 648 "Susch" surrt relativ leise über die Gleise (8/2002).
  Dieses Bild - und alle die die Stelle kennen werden es sofort bemerken - ist manipuliert. Normalerweise sieht man hinter der RhB Brücke die Autostraßenbrücke. Aber weil eine Darstellung ohne Straße einfach schöner ist, hab ich mir erlaubt, die Straße elektronisch zu entfernen. So sieht das Bild nun aus wie in frühen Tagen, als es die Straßenbrücke noch nicht gab. Es zeigt eine Ge 4/4 I mit ihrem Zug auf der Solisbrücke. Der zweite Waggon ist ein Aussichtswagen der RhB Bauweise (8/2002).
 

Ein beträchtliches Stück weiter durchfährt ein Zug in Richtung Albula das Domleschg. Nahe Sils passiert er soeben die Ruine Campi und fährt in die Schlucht des Hinterrhein, genannt Schynschlucht ein. Gezogen wird er von der Ge 4/4 I 605 "Silvretta", eine Maschine der Baujahre 1947/53. Es wurden mehrfach Modernisierungen an dieser Serie durchgeführt (1985/91), aktuell sind sie sogar mit den modernen Einholmpantographen unterwegs (8/2002). (Seite oben)

  Beim Örtchen Reichenau-Tamins fließen Vorder - und Hinterrhein zusammen. Ich habe Glück, im Bahnhof steht nämlich der Güterzug den die Ge 6/6 I 412 nach Chur heimbringen soll. Ich kann gerade noch eine halbwegs geeignete Fotostelle aufsuchen, da setzt sich die Fuhre auch schon in Bewegung. Eines muß man den Lokomotivbauern dieser Zeit schon lassen - sie verstanden es ästhetische Maschinen zu entwerfen.
  Chur Hauptbahnhof - der Bahnhof befindet sich in einer Umbauphase. Laut aktuellem Plan, sollen etwa im Mai 2003 die Umbauarbeiten abgeschlossen sein und die erneuerten Anlagen feierlich eingeweiht werden. Neu sind Unterführungen und neu ist der Busbahnhof, der in den eigentlichen Bahnhof integriert wurde. Hier ein RhB Bahnsteig - die Ge 4/4 II 626 dürfte einmal einen Unfall erlitten haben, sie trägt ein verändertes "Gesicht".
  Der Bahnhof Chur hat zwei Bereiche. Den inneren Bereich, der auf den anderen Bildern zu sehen ist und den äußeren Bereich, der aus dem Vorplatz besteht. Von hier fahren die Züge Richtung Arosa ab. Bis vor einigen Jahren war diese Bahn noch eine Gleichstrombahn. Heute wird sie wie das Stammnetz mit
11 kV / 16,7 Hz Wechselspannung betrieben wodurch auch der Einsatz der Ge 4/4 II 614 möglich wird (8/2002). (Seite oben)
  Hier wieder ein Bild vom inneren Bereich. Von der Mitte bis rechts befinden sich die RhB Gleise, eher links mit der Re 4/4 in grün sind die Gleise der SBB Normalspuranlagen angeordnet. Im Hintergrund sieht man den Glaskuppelbau, welcher den Busbahnhof überdacht. Die Ge 3/3 215 rechts verschiebt einen blauen Arosaexpress Waggon (8/2002).
  Dieses Bild ist interessant. Auf den ersten Blick scheint der Leichttriebwagen Be 4/4 512 das Hauptmotiv zu sein. Allerdings schweift der Blick dann unweigerlich auf die Gleiskonstruktion rechts im Vordergrund. Hier handelt es sich um ein Drei-schienengleis, wie es in einigen Abschnitten im Bereich um Chur verlegt ist. Diese Anlagen können daher sowohl von Meterspur-fahrzeugen der RhB als auch von Normalspur Fahrzeugen der SBB befahren werden. Hier beim Bhf. Untervaz.
  Nun noch zwei Bilder von der Strecke Filisur - Davos. Es handelt sich um das berühmte Wiesener Viadukt. Es überspannt in 87 m Höhe den Fluß Landwasser und ist 204 m lang. Seitlich ist ein Fußgängersteg angebracht, über den das Viadukt auch zu Fuß begangen werden kann. Der Hauptbogen hat 55 m Spannweite. Das Viadukt wurde Ende der 90er Jahre saniert (8/2002).
(Seite oben)
  Und hier etwas ganz besonders. Soweit ich informiert bin, handelt es sich um die letzte Hipp'sche Wendescheibe, die noch an einer RhB Strecke steht. Und sie wurde erst vor einigen Jahren außer Betrieb genommen. Hipp'sche Wendescheiben gehen auf Mathias Hipp, einen Uhrmacher aus Württemberg zurück. Sie wurden bereits sehr früh etwa ab 1863 zur Sicherung von Bahnstrecken eingesetzt. Für den nahenden Zug wäre die Scheibe hier in Stellung "freie Fahrt" (10/2002).
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Letztes Update: Jänner 2004 - senden Sie mir ein email
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